Elisabeth Malleier liest aus Rabenmutterland (edizioni alpha beta)

placeholder.png

27. Oktober 2016_ 18:00 Uhr

Frauenarchiv Bozen - Pfarrplatz, 16

 

Moderation: Martha Verdorfer (Historikerin)

Im Zentrum dieser Recherche steht die Geschichte zweier Frauen in Südtirol, Anna und Rosa. Beide waren Alleinerzieherinnen, als sie sich während der sogenannten Südtirol-Option im Jahr 1939 für die deutsche Staatsbürgerschaft entschieden und im Frühjahr 1940 zusammen mit ihren Kindern in Hitlers Reich auswanderten. Zwölf Jahre später kehrten beide Frauen nach Südtirol zurück. Über die Auswirkungen von Politik auf Individuen in Zeiten zweier Diktaturen hinausgehend, thematisiert dieser Text auch mehrere Tabus aus den ersten Nachkriegsjahrzehnten der Südtiroler Gesellschaft, wie die Stigmatisierung von psychiatrisch Erkrankten, Alkoholismus und Gewalt in der Familie. In die Familiengeschichte mit eingeflochten sind auch Erinnerungen an die Kindheit und Jugend der dritten Generation, einer Enkelin von Rosa und Anna und Autorin dieses Buches, die im Südtirol der 1960er und 1970er Jahre aufwuchs.

Elisabeth Malleier, geboren 1961 in Bruneck, Kindheit in Meran und im Südtiroler Kinderdorf in Brixen. Absolvierung der St. Franziskus-Krankenpflegerschule in Bozen und mehrjährige Berufstätigkeit in Deutschland. Studium der Geschichte in Innsbruck, Berlin und Wien. Lebt als Historikerin, Feministin und Angehörige des akademischen Prekariats in Wien. Letzte Publikation: »Kinderschutz« und »Kinderrettung«. Die Gründung freiwilliger Vereine zum Schutz misshandelter Kinder im 19. und 20. Jahrhundert.

Mit Unterstützung vom Amt für Weiterbildung der Autonomen Provinz Bozen und dem Amt für Familie, Frau und Jugend der Gemeinde Bozen.