Paula Schlier: “Petras Aufzeichnungen oder Konzept einer Jugend nach dem Diktat der Zeit”

Donnerstag 19. September 2019, 18 Uhr

 Buchvorstellung: Paula Schlier, Petras Aufzeichnungen oder Konzept einer Jugend nach dem Diktat der ZeitOtto Müller Verlag, Salzburg 2018

Frauenarchiv Bozen, Pfarrplatz 16

Paula Schlier (1899-1977) war in München journalistisch tätig, verdiente ihr Geld als Schreibkraft und schleuste sich so 1923 undercover in den “Völkischen Beobachter” ein, wo sie den Hitler-Ludendorff-Putsch miterlebte und in einem Tagebuch festhielt.

Das Tagebuch ist u.a. in “Petras Aufzeichnungen oder Konzept einer Jugend nach dem Diktat der Zeit” veröffentlicht. Darin geht es aber auch um das Leben von jungen Frauen ihrer Zeit: als Pflegerinnen im Kriegslazarett 1916, als Stenotypistinnen zwischen Hoffnung und Hunger nach 1918, als Leidtragende der Hyperinflation und der politischen Radikalisierung in Bayern 1923. Das Buch erschien 1926 und war das vielbeachtete Erstlingswerk der Autorin.

Die Nazis rächten sich später dafür, 1942 wurde Schlier von der Gestapo verhaftet, ein Psychiatrie-Aufenthalt bewahrte sie vor dem KZ Dachau.

Die Herausgeberinnen der Neuauflage, Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider (Forschungsinstitut Brenner-Archiv, Innsbruck) führen ein. Die Schauspielerin Ulrike Lasta wird daraus lesen.

 

In Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle Quellen und Kultur, Innsbruck                      

 

 Mit Unterstützung vom Amt für deutsche Kultur der Autonomen Provinz Bozen und dem Amt für Familie, Frau und Jugend der Gemeinde Bozen.